Es war ein interessanter Dienstag, denn er zeigt euch einen meiner Arbeitstage im Kindergarten. An dem Tag machte ich fleißig Fotos, fand aber durch Weihnachtsstress und zwei Grippe-Erkrankungen nacheinander erst jetzt die Zeit, den 12 von 12-Artikel auch zu schreiben… Das Beitragsbild zeigt meinen hellen Stern, der mir Morgens und Abends das Wohnzimmer erhellt und auch für die Menschen draußen hoffentlich ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Den lasse ich bis im März hinein am Fenster leuchten.
Das „12 von 12“ ist ein traditionelles Blog-Format aus den Anfangszeiten der Blogs, in der viele Blogger noch als digitale Tagebuch-Blogger unterwegs waren. 12 Bilder vom 12. Tag eines jeden Monats werden gezeigt und bei „Draußen nur Kännchen“ verlinkt. Für die Verlinkung kommt mein Beitrag jetzt zu spät, aber es ist mir egal, Hauptsache ich kann es euch zeigen.
Dieses Format finde ich interessant, zeigt es doch auch meinen Blick auf die Welt und auf meinen Tag. Heute nehme ich es jedoch mit der Anzahl der Bilder nicht ganz genau, denn es war ein sehr ereignisreicher Tag bei mir.
Am Morgen nach dem Anziehen mache ich mein Frühstück und Mittagessen für den Arbeitstag im Kindergarten. 4 Käsebrote, eine Banane, Möhren und Gurke sind in einer Lunchbox aus Edelstahl. Das esse ich fast immer, wenn ich im Kindergarten arbeite.
An dem Tag bin ich zu Fuß unterwegs. Nach einer Zeit mit der Straßenbahn raus aus meiner Stadt bin ich im Dorf angekommen und laufe ca. 15 Minuten bis zum Kindergarten. Vorbei am rauschend-tosenden Bach, der nach dem vielen Regen auch viel Wasser führt…
…vorbei an der klappernden Mühle, die fast täglich arbeitet…
… und dann durch die engen weihnachtlich geschmückten Straßen des Dorfes. Es waren schöne besinnliche Minuten, in denen ich meiner Umgebung heute durch die Fotografiererei deutlich mehr Aufmerksamkeit schenkte als sonst auf meinem Weg.
Aus meiner Kindergarten-Gruppe durfte ich dieses Bild mit Erlaubnis des Kindergartens verwenden – es zeigt das weihnachtlich geschmückte Fenster. Stellt euch dies mit ca. 5-6 Bäumen nebeneinander und entsprechend mehr Weihnachtsmänner darüber vor, so sah es aus. Richtig schön geschmückt.
Auf diesem Bild bin ich bereits auf der Rückfahrt wieder nach Hause. Vom Dorf aus fährt die Straßenbahn ein gutes Stück durch Feld und Wald. In der Bahn wird es dann sehr unangenehm laut, weil sie dann auch deutlich schneller fährt als in der Stadt – der Anblick dafür wird richtig schön. Meist blicke ich ins Grüne, doch nun blicke ich auf einen herbstlich-kahlen Buchenwald, den man auf der einen Seite der Tram sieht. Auf der anderen Seite blickt man in ein Tal mit dem Bach und vielen Wiesen und dahinter wieder bewaldete Berge mit Mischwald.
Heute geht es ausnahmsweise nicht direkt nach Hause, sondern gleich zum nächsten Termin in der Stadt.
Das ist der Termin – eine Besprechung bei einem Facharzt war nötig. Seit April hatte ich auf einen Termin gewartet, der in der Zwischenzeit zweimal von Seiten der Praxis verschoben werden musste … Bei diesem Arzt habe ich fast immer meine Gebärdensprachdolmetscherin dabei, das macht das Gespräch mit dem Arzt für mich vom Verstehen her leichter.
Auf dem Rückweg zur Tram sehe ich dieses Schild – es ist an der Straßenbahnhaltestelle und mir fällt das Kunstwerk darauf auf, weshalb es mir ein Foto wert ist. In einem Zeitungsartikel ein paar Tage zuvor las ich, dass es einen Künstler gibt, der kleine künstlerische Aufmerksamkeiten überall in der Stadt verteilt hat. Vielleicht ist es so eines dieser kleinen Kunstwerke? Wer weiß …
Ich bin froh, dass ich die Kürbis-Kartoffelsuppe mit Tofu schon gestern gekocht hatte und heute nur noch aufwärmen brauchte. Zusammen mit dem Nachtisch aus leckeren selbstgebackenen Keksen (Breitlaufplätzchen, Hirschhornplätzchen und Wiener Vanillekipferl) war es sehr sättigend.
Zur abendlichen Entspannung schaue ich mir die Sendung „Wer weiß denn sowas?“ an. Diese Sendung ist erheiternd und sehr wissenserweiternd. Ich rate fleißig aber ohne App am Handy mit und lerne viel dazu.
Danach hatte ich ausnahmsweise noch genug Energie, um ein Aquarell für meine Arbeit im Kindergarten zu malen. Das Bild hatte ich am Morgen auf der Hinfahrt in den Kindergarten skizziert (siehe Skizze oben im Foto). Es soll das Lied „Kling Glöckchen klingelingeling“ im ersten Teil illustrieren. Für den zweiten Teil mit dem öffnenden Herzen bin ich noch immer am Nachdenken, wie dies bildlich umzusetzen ist. Es hört sich leicht an, das „so mal hinzuzeichnen“, aber ich hatte zuvor tagelang darüber nachgedacht, wie mir das Bild zum Lied vorstelle. Einige der bildlichen Probleme habe ich erst jetzt an dem Abend lösen können.
In einer Diskussion ein paar Tage zuvor mit meiner Kollegin stellten wir erstaunt fest, dass wir die im Lied nicht näher beschriebene gabenbringende Person uns verschieden vorstellen. Sie stellt sich darunter das Christkind vor und ich mir den Weihnachtsmann. Das Lied selbst sagt nicht klar genug aus, wer es ist. Aus diesem Grund war die Entscheidung gefallen, dass die Kinder sich den Gabenbringer selbst vorstellen dürfen – ganz wie es das Lied auch wollte. An dem Abend ist es dann doch etwas spät geworden, als es ins Bett ging… Dennoch war ich am nächsten Tag gut erholt für meinen weiteren Tag im Kindergarten.
Edit: Das gemalte Bild erfährt am nächsten Tag im Kindergarten eine leichte Änderung. Zwei Erzieher aus „meiner“ Gruppe diskutierten über das Bild und baten mich am Ende um eine kleine Änderung. Die dunkle Person soll den Kindern keine Angst machen (so wie der schwarze unbekannte Mann vor der Tür). Dieses Problem hatte ich nicht bedacht. Da ich mit dem Bild keine Angst übermitteln wollte, hatte ich auch keine Probleme damit, das Bild entsprechend freundlicher umzugestalten. Den Umriss, quasi der „Heiligenschein“ der dunklen Person malte ich mit einem Kreidemarker, denn andere Farben bzw. Malmittel hatte ich im Kindergarten nicht zur Verfügung. Ganz spontan entstand auch das angedeutete lächelnde Gesicht und somit wurde das Bild jetzt erst richtig rund und fertig.