Es ging rund: mein erstes 12-Wochen-Jahr (das eigentlich ein 5-Wochen-Jahr war) ging zu Ende, ein Ausflug nach Essen und nebst vielen kleinen tollen Augenblicken und zwei neuen Aquarellen ging der Monat rund zu Ende: Ostern mit Aprilwetter.
Inhaltsübersicht
Erste Rückschau zum 12-Wochen-Jahr
Die 5 Wochen vom „12-Wochen-Jahr“ sind rum. Der Testlauf zeigt, es funktioniert! Ich hatte am Ende nur ein einziges Ziel verfolgt und umgesetzt. Ich stellte fest, dass es auch Ziele gibt, die „so nebenher“ laufen, weil sie zum Beispiel an Routinen im Tagesablauf arbeiten.
Ich liebe es, etwas abzuhaken, den Fortschritt also zu sehen. Aus diesem Grund entstand dann eine selbst entwickelte Seite mit den Habit-Trackern, um das ankreuzen zu können, wenn etwas gemacht wurde.
Die neue Dekade mit 12 Wochen für ab April hatte ich schon am vorletzten März-Wochenende geplant, weil das letzte Wochenende Ostern ist. Die Planung erfolgte mit deutlich mehr Zielen, genau gesagt sind es 5 Kategorien, die mir wichtig sind. Dazu hatte ich – wie im 12-Wochen-Jahr-Buch angeregt, einen „Stundenplan“ erstellt mit den Blöcken, wo ich wann was machen möchte. In der letzten Woche des Monats März habe ich den neuen Stundenplan bereits zum „Schnuppern“ getestet. Es ist schon eine Umstellung, denn ich war nach der Woche ziemlich fertig. Ich muss darauf schauen, woran es lag. Jedenfalls versuche ich dranzubleiben. Ich bin gespannt, wie es sich weiterentwickelt!
Mein Ausflug nach Essen
Für den Ausflug nach Essen gab es einen wichtigen Grund: An meinem Hörgerät war der Schlauchwechsel schon überfällig. Mit einem harten Schlauch vom Ohrpass-Stück zum eigentlichen Hörgerät (ein kleiner, aber sehr leistungsfähiger Computer) hört es sich nun mal deutlich schlechter. Auch können unbemerkt Risse oder kleine Löcher im Schlauch entstehen, was zum Pfeifen des Hörgeräts auf Grund der Rückkoppelung zwischen „Mikrofon“ oben am Hörgerät und „Lautsprecher“ am Ende des Ohrpassstücks führt. Zum Glück war dies bei mir noch nicht der Fall. Die Reise verbinde ich fast immer nach Möglichkeit mit einem Ausflug in das Folkwang-Museum gleich in der Nähe.
Während mein Hörgerät geprüft und der neue Schlauch ins Ohrpass-Stück eingezogen wurde, saß ich vorne im kleinen schön gemachten Wartebereich. Als ich einmal hinausschaute, entdeckte ich zu meiner Überraschung einen Graupelschauer und war sehr froh, gerade drinnen zu sitzen.
Das Wetter war heute auch extrem schwankend. Ein bis zweimal gab es Regen und auch sehr starken Wind. Zum Glück regnete es nicht dann, wenn ich draußen war. Hagel gab es häufig Sonnenschein und Wärme oder tiefdunkle Wolken und Kälte. Einfach alles, was eigentlich dem Aprilwetter vorbehalten ist, gibt es also schon im März. Vielleicht ist dies dem Klimawandel zu verdanken?
Im Folkwang Museum wurde Willi Baumeister in einem kleinen Kabinett ausgestellt. Wie auch die ständige Sammlung war diese Ausstellung frei zugänglich. Hierzu schreibt das Museum auf eines seiner Informationstafeln: „Ohne Willi Baumeister ist die abstrakte Kunst in Deutschland nicht zu denken.“ Einen Eindruck vom abstrakten Bild zeigt der „Sterbende Schwan“. In der Ausstellung waren andere Bilder, doch der Sterbende Schwan kommt dem Bild am nächsten. Das Bild „Metamorphose“ und ein anderes Bild, in denen die Figueren eher oval-unförmige Kreaturen waren, jedenfalls aber bunt gemalt worden sind, stammen aus der gleichen Zeit wie der „Sterbende Schwan“. Aus datenschutzrechtlichen und vor allem urheberrechtlichen Gründen kann ich leider nicht das eigentliche Bild zeigen.
Vor einem seiner eher abstrakten Bilder werde ich von drei jungen Frauen angesprochen. Die Frage war: warum hat der Künstler so gemalt, gibt es da eine Bedeutung? Diese Frage konnte ich so nicht antworten. Bestimmt gibt es auch weitere Erklärungen, warum der Künstler so malt, doch die sind mir mangels Kenntnisse ebenfalls verschlossen. Der Blick auf die Jahreszahl zur Entstehung des Bildes entpuppt, dass dieses Werk während des Zweiten Weltkriegs entstanden ist. Es könnte hiermit Zusammenhänge geben. Darüber sind wir dann weiter ins Gespräch gekommen, denn zwei der drei Frauen kommen aus der Ukraine und eine der beiden ist ebenfalls Künstlerin und malt momentan eher mit einer dunkleren Malpalette. Die dritte Frau kommt aus dem Nachbarland, der Republik Moldau und konnte wohl die deutsche Sprache deutlich besser beherrschen, denn sie übersetzte manchen Satz ins Ukrainische. Obwohl wir im weiteren Verlauf nicht zusammen die Räume begingen, begegnen wir uns im Anschluss öfters und auch hier entstand so manches Gespräch. Obwohl ich eigentlich nur 2 Stunden hierfür eingeplant hatte, blieb ich doch deutlich länger im Museum.
Auf der Rückfahrt im Zug bin ich sehr fasziniert vom Sonnenuntergang in Hamm. Tiefdunkle Wolken, ein heller Horizont mit der untergehenden Sonne malt die Farbe Orange im unteren Bereich ganz intensiv. Da ich eine halbe Stunde Zeit hatte, bis der Zug nach Kassel fährt, male ich auf dem Bahnsteig.
Mein erster Versuch versank jedoch im allmählich immer stärker werdenden Nieselregen. Das Bild, in dem der Regen mitgemalt hat, behalte ich jedoch so, wie es war. Im Zug malte ich auf der leeren Seite links daneben das gleiche Motiv anhand eines Fotos nochmal neu. So verging die Fahrt wie im Flug, denn als ich fertig war, war es auch schon kurz vor Kassel.
Kleine Begegnungen mit Tieren und Pflanzen
Meine Augen und der Geist sind beim Gärtnern und auch bei vielen Dingen offen und aufnahmefähig. So begegnen mir beim Gärtnern oft Tiere, über die man ganz oft sonst hinwegsieht. Ich finde die kleinen Tiere genauso wichtig wie wir (für sie) großen Menschen. Gerade weil wir so groß sind, haben wir ebenso Verantwortung auf all die kleinen (und großen) Lebewesen, egal ob es sich um Tiere oder Pflanzen handelt. Hier ein paar der Eindrücke im März an Tieren, die mir begegnet sind und im Frühling blüht vieles, also gibt es auch Blumen!
Die abgeschnittenen Zweige vom Pfirsich hatte ich noch am gleichen Februar-Tag, als der Pfirsich geschnitten hatte, in eine im Hochbeet eingegrabene Plastikflasche mit Wasser hineingestellt. Nun belohnt uns dieser Strauß mit vielen Pfirsich-Blüten und ist eine Augenweide für den Garten. Dieses Jahr bekommen wir Gärtnerinnen viel häufiger Lob, sogar von denjenigen, die in den letzten Jahren nur noch gemeckert hatten. Gemeckere gab es deswegen, weil wir biologisch gärtnern und nicht strikt nach der althergebrachten Manier wie in einem Schrebergarten arbeiten, wo alles fein säuberlich zugeht und jederzeit alles gejätet sein muss. Wir gärtnern biologisch, weil wir durch die Mischkultur Pflanzen zusammenbringen, die sich gegenseitig die meisten Schädlinge vom Leibe halten können und lassen das gejätete auch mal liegen als Mulchdecke, was u.a. die Feuchtigkeit besser im Boden behält. Auch gibt es eine weniger strikte Ordnung, was wild wächst, darf meistens auch wild wachsen. Über den Winter hinweg lassen wir die langen vertrockneten Stängel stehen, damit Insekten darin überwintern können. Dieses Mal haben wir uns beim Gärtnern auf einige wenige Bereiche konzentriert, die aber nach den wenigen Stunden Arbeit gleich richtig schön aussehen. Obwohl zum größten Teil nur Laub aus den Beeten herausgeholt wurde, sah es gleich viel geordneter und schöner aus! Da ist das Lob wohl auch berechtigt.
Das leere Wespennest entdeckte ich bei der Besichtigung im Eisenbahnmuseum in Ilmenau. Ich sah auch mal einen Igel, wie es die Nebenstraße überquerte. Leider war es zu dunkel für ein Foto.
Ostern in Thüringen
Zum Ausgleich auf den von mir durch meine Erkrankung gänzlich verpasste Weihnachten (ich lag ausgerechnet am Tag vor Heiligabend mit 39°C Fieber flach und nix ging mehr) verbrachte ich dieses Jahr die Ostern bei meinen Eltern. Es waren schöne Tage, an denen wir auch einiges unternommen hatten. Gleich am ersten Tag, am Tag meiner Anreise gab es einen tollen Ausblick auf den Inselsberg mit riesig dunkler Wolke.
Karfreitag besuchten wir in Arnstadt ein Eisenbahnmuseum, das an dem Tag geöffnet hatte. Das Museum hatte Normalspur, war aber trotzdem vor allem für meinen Vater total interessant. Er ist in der Interessengemeinschaft Hirzbergbahn e.V. aktiv und gemeinsam mit seinen Freunden bereiten sie die Geschichte der thüringischen Schmalspurbahnen auf und erhalten auch die noch vorhandenen Wagen und Loks und andere Sachzeugen aus dieser Eisenbahnepoche. Sprich, sie reparieren die Wagen und Loks wieder so her, wie sie damals ausgesehen haben.
Auch ich machte einige Fotos und malte eine Lok in mein Skizzenbuch. Die Lok wurde in 1935 für die Deutsche Reichsbahn in Kassel gebaut. Mein Vater fotografierte mich, als ich die Lok skizzierte. Ganz lieben Dank!
Übrigens: Die großen Räder dieser Lok (hinten) sind so groß wie ein Mann, also ca. 1,70 m im Durchmesser. Als wir zum Mittagessen fuhren, kamen wir an einer kleinen Kleingartenanlage vorbei. Ein Baum hatte solch riesige bunte Ostereier, dass es sofort meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Da wir zu schnell dran vorbei fuhren, konnte ich nur Schnappschüsse von dem Baum machen. So versuchte ich beim Warten auf die Pizza den Baum mit den Eiern aus dem Gedächtnis zu skizzieren. Da ich mit dem Ergebnis nicht ganz so zufrieden war, bat ich meinen Vater, dass wir nochmal hinfahren, damit ich den Baum mit den großen Eiern ordentlich fotografieren konnte. Nach längerem Zögern und obwohl mein Vater lieber eine andere Strecke gefahren wäre, fuhren wir zu meiner Überraschung und großer Freude dann doch zum Baum. Ganz lieben Dank lieber Vater!
Mit Mutti zusammen sind wir beide in die kleine Anlage gegangen und entdeckten weitere der großen Eier in einigen anderen Gärten. Bei genauerer Betrachtung entpuppten sich die Eier aus Pappmaché mit Hilfe eines Luftballons. Wie diese wetterfest gemacht worden sind, konnte ich aus der Entfernung nicht erkennen. Ich vermute, dass dies ein Kindergarten gemacht haben könnte. Andererseits meinte Mutti, derjenige, der die Eier für das nächste Jahr aufheben möchte, braucht ganz schön viel Platz, denn sie lassen sich nicht wie die normalen „kleinen“ Eier einfach verstauen. Das benötigt die Person bestimmt zwei, vielleicht sogar drei große Umzugskartons… Ich möchte an dieser Stelle der unbekannten Künstlerin oder dem Künstler danken, die/der diese sehr eindrucksvollen Ostereier gemacht habt.
Dieser Baum mit den riesigen Eiern wurde dieses Jahr mein Osterbild! Zu Hause begann ich schon am Karfreitag am Bild zu malen und wegen dem Ausflug am Samstag wurde es erst Ostersonntag vormittag fertig.
Kleiner Gimmick: im Bild ist ein kulturelles Symbol der Gehörlosen versteckt. Findest du es? Schreib es mir bitte in den Kommentaren!
Am Samstag unternahmen meine Mutti und ich mit dem Fahrrad eine Radtour in die nahe gelegene Kleinstadt zu einem kleinen Markt. Es gab viel zu sehen, auch eine große Anzahl an Orchideen, wie sie nicht in einem Geschäft zu sehen sind. Ich wusste, dass es viele verschiedene Orchideen gibt, aber sie dann doch tatsächlich richtig ansehen zu können, ist dann doch etwas ganz anderes als im Fernsehen. Ich fuhr zum ersten Mal eine längere Strecke mit einem E-Bike. Es war eine ganz angenehme Fahrt, obwohl ich einige Male die Unterstützung ganz ausgeschaltet hatte, damit es mir auch beim Fahren wärmer wurde.
Was im März 2024 sonst noch los war
- dringende technische Arbeiten an der Webseite wurden erledigt.
Was ich im März 2024 gebloggt habe
Gebärdensprachdolmetscher und gebärdensprachige Wissensvermittlung – Was ist der Unterschied im Einsatz im Museum? Darauf geht dieser Artikel ein und erläutert auch die finanziellen Unterschiede – ein relativ wichtiger Punkt für klamme Museumskassen…
Ausblick auf den April 2024
Im April werde ich mich hauptsächlich um meine Pflanzen in der Anzucht und in meinem Garten kümmern und eine Reise nach Stuttgart zum Live-Treffen der Mitbloggenden vom The Content Society unternehmen. Da freue ich mich schon sehr darauf!
Weiterhin werde ich mich auf das neue 12 Wochen Jahr konzentrieren und in die Umsetzung kommen. Die Webseite wird weiterhin technisch überarbeitet. Künstlerisch werden einige neue Bilder entstehen, vielleicht auch für den Kindergarten.